Pflanzenprofil Weißdorn

In der Pflanzenheilkunde gilt der Weißdorn als eines der Kardinalmittel rund um Herz-Kreislauf-Beschwerden. Er stärkt nachweißlich die Effizienz der Arbeit des Herzmuskels, er erweitert die Herzkranzgefäße und er rhythmisiert den Herzschlag. Er wird bei Herzinsuffizienzen ebenso angewendet wie zur Behandlung von Angina Pectoris oder funktionellen Herzbeschwerden. Er stabilisiert den Kreislauf und gibt Kraft, nicht nur, wenn im Zusammenhang mit dem Altersherz die Lebensgeister müde geworden sind. Auch allgemeine Kreislaufschwäche, z.B. in der Pubertät oder Erschöpfungszustände, z.B. nach auszehrenden Erkrankungen können mit dem Rosengewächs begleitet werden. Seine gute Verträglichkeit mit verschiedenen klassischen Herzmedikamenten machen ihn zu einer sicheren Unterstützung für allerei Herzthemen. Bei Beklemmungen auf seelischer Ebene kann Weißdorn ein ebenso gutes Hilfsmittel sein, wie gegen Herzbeklemmungen. Er vermittelt neue Lebensimpulse, schenkt Vertrauen und bringt Gefühle wieder in Fluss.

Schutzpflanze Hagedorn

In alter Zeit galt der Weißdorn als wichtiges Schutzmittel. Man nannte ihn Hagedorn, weil man ihn verwendete, um den eigenen Grund zu schützen. Dabei ist seine Geste nur teilweise abwehrend verstanden worden. Natürlich zeigen die Dornen eine gewisse Wehrhaftigkeit, die man als Schutzsignatur vor allem „Unheimlichen“ sah. Der Weißdorn hat jedoch vor allem ein sehr einhüllendes Wesen, das Kraft und Vertrauen für die Menschen, die er einzäunt vermitteln sollte. Man sah in ihm auch den Wohnsitz der guten Hausgeister, band Wunschbänder in seine Zweige und erzählte ihm die Familiengeheimnisse. Der Weißdorn spielt eine wichtige Rolle in vielen Märchen und Geschichten und ist seit je her mit dem Menschen positiv verbunden. Ein weiterer Name, der ihm gegeben wurde ist „Schlafdorn“. Nicht nur, weil er die Schlafstätte vor dem Nachtmar schützen sollte, sondern auch weil er entkrampfend und lösend auf die Seele wirkt und damit sorgengeplagten Menschen zu besserem Schlaf verhilft.

Pflanze für die Herzgesundheit

Im 19. Jahrhundert wird der Weißdorn erstmals auch schriftlich als Herzpflanze erwähnt. Das liegt nicht daran, dass er zuvor nicht für diese Indikation verwendet wurde, sondern daran, dass viele Zustände, die von Herzproblemen ausgelöst werden nicht als Erkrankungen des Herzens verstanden worden waren. Man gab ihn bei allgemeiner Schwäche, bei seelischer Verhärtung, bei Blässe und Kraftlosigkeit, ohne davon auszugehen, dass diese Symptome von einer Herzschwäche herrühren könnten. Die Heilkunde der Neuzeit kann diese Dinge anders in Zusammenhang bringen und untersucht Pflanzen und ihre Wirkungen aus einer anderen Perspektive heraus. Heute lässt sich per Untersuchung nachweisen, dass der Weißdorn eine positiv inotrope Wirkung auf das Herz hat. Das bedeutet, dass er die Kraft mit der der Herzmuskel arbeitet verbessert und den Herzschlag effizienter macht. Gleichzeitig verbessert der Weißdorn die Durchblutung des Herzens selbst, weil er die Weitstellung der kleinen Gefäße am Organ regulieren hilft. Und er wirkt ausgleichend auf die elektrischen Impulse, die den Herzschlag steuern, so dass er auch den Herzrhythmus normalisiert. Insgesamt verbessert er die Verwertung von Sauerstoff am Herzen und im gesamten Organismus. Er ist damit eine der wichtigsten Pflanzen wenn es um die Unterstützung des Herzkreislaufsystems geht.

Gut für die Seele

Natürlich hat er durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der jungen evidenzbasierten Pflanzenheilkunde seine bereits Jahrtausende bekannten Wirkungen auf die Seele des Menschen nicht verloren. Nach wie vor ist der Weißdorn das Mittel der Wahl um auch beim gesunden das „verhärtete Herz“ wieder zu öffnen und neue Lebensimpulse zu ermöglichen. Wenn Sorgen, Kummer und Enttäuschungen Menschen in eine gewisse emotionale Erstarrung gebracht haben, spendet er Trost und lädt zum Neubeginn ein. Als Rosengewächs ist er den Menschen ausgesprochen wohlgesonnen, so dass dank seiner völligen Ungiftigkeit keinerlei Nebenwirkungen oder Kontraindikationen bekannt sind.