Pflanzenportrait Schisandra

Die Schisandra-Beere wird in der chinesischen Medizin für viele gesundheitliche Anliegen verwendet. Sie stärkt bei geistigen und körperlichen Schwächezuständen, in der Rekonvaleszenz und bei Burn-Out und mildert Angstzustände. Sie regeneriert und schützt die Leber. Patienten mit chronischem Husten bzw. Hüsteln und Kurzatmigkeit profitieren von der tonisierenden Wirkung auf die Atemwege. Sie wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem, lindert Kopfschmerzen und reguliert den Herzrhythmus. Sie ist ein Aphrodisiakum für beide Geschlechter und kann bei Blasenschwäche angewandt werden. Sie wird auch als Appetitzügler eingesetzt. Die stressschützenden Wirkungen wurden in neuen Veröffentlichungen bestätigt.

Die Pflanze

Unter dem botanischen Namen Schisandra chinensis wird das chinesische Spaltkörbchen in China seit alter Zeit für die medizinische Verwendung angebaut. Schisandra zählt zu den Sternanisgewächsen, verwendet werden die Früchte und Samen der Pflanze. Ihr Geschmack umfasst der chinesischen Medizin nach alle fünf Geschmacksrichtungen, weshalb man davon ausging, dass sie die fünf Organe Leber, Niere, Herz, Lunge und Milz kräftigen solle. Die „Beere der fünf Geschmäcker“ war so wertvoll, dass Sie zeitweise verwendet wurde, um Abgaben zu zahlen. Auch in anderen asiatischen Ländern wurde und wird die Pflanze bei unterschiedlichsten Leiden angewendet.

Schisandra als Leberpflanze

Eines der großen Anwendungsgebiete von Schisandra laut der TCM ist die Stärkung des Leber-Chi und damit die Unterstützung aller Organfunktionen des Hauptentgiftungsorgans. Tatsächlich konnten aktuelle Studien zeigen, dass Schisandra das Lebergewebe davor schützen kann, Medikamente oder Schadstoffe in zu großer Menge aufzunehmen, wodurch Leberschädigungen vermieden werden können. Außerdem reguliert die Einnahme von Schisandra alle Leberenzyme und erhöht die Produktion von Glutathion in der Leber, das einerseits ein wichtiges Antioxidans ist und andererseits in allen Entgiftungsenzymen der Leber benötigt wird. Auch bei bereits entstandenen Schädigungen am Leberparenchym kann Schisandra wertvolle Dienste leisten. Bis hin zur Fettlebererkrankung fördert die Beere die Regeneration und Neubildung von gesunden Leberzellen.

Schisandra als Adaptogen

Die wohl bekannteste Verwendung von Schisandra ist wohl ihr Einsatz als Stressadaptogen. Das Spaltkörbchen verbessert die körperliche und seelische Anpassungsfähigkeit an ungewohnte Belastung. Es wirkt dabei direkt auf das Nervensystem, wo es einerseits die Reaktions- und Leistungsfähigkeit erhöht und andererseits allgemein beruhigende und entkrampfende Effekte auslöst. Dadurch spendet es angenehme Gelassenheit und verbessert gleichzeitig die individuelle Effektivität. Es verbessert die Atmung, reguliert den Blutdruck und normalisiert den Herzrhythmus. Gleichzeitig wirkt es ausgleichend auf die Stresshormone, wodurch die Stressresistenz insgesamt erhöht wird.

Pflanze mit großem Potenzial

Schisandra scheint neben den genannten positiven Effekten auf die Lebergesundheit und den Umgang mit Stress noch viele weitere günstige Eigenschaften zu haben. So wird es zur Stärkung des Immusystems empfohlen, zur Steigerung von Libido und Fruchtbarkeit beider Geschlechter, zur Unterstützung bei Erschöpfungszuständen, begleitend bei Kindern mit ADHS, zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden, als Hilfsmittel gegen Ängste und depressive Verstimmung, für besseren Schlaf und zur Anregung von Entgiftungsfunktionen allgemein. Es ist dabei Nebenwirkungsarm und gut verträglich. Es hat sich in der Anwendung als Tinktur bewährt oder als Auszug in Kapseln. In spagyrischer Form verwendet wirkt es ausgleichend und verträgt sich gut mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.